Ende September fand in Wien die erste österreichische Programmatic Marketing Konferenz – die ProgrammtiCon – statt. Drei Tage konnte man sich auf Schloss Schönbrunn über alles rund um das Thema Programmatisches Marketing informieren. Wir haben unsere lunas Kerstin und Heike hingeschickt, um für euch die wichtigsten Punkte festzuhalten.
Tag 1 – Grundlagen Seminar: Programmatic Bootcamp
Am ersten Tag gab es ein Intensiv Seminar zur Einführung in Programmatic Marketing. Hier wurde geklärt, was Programmatic Marketing und Real-Time-Bidding überhaupt ist, und vor allem wie es funktioniert. Programmatic Marketing ist eine automatisierte Methode des Media-Buyings, bei der nutzerzentrische Kampagnen anhand von Daten und Algorithmen gesteuert und real-time optimiert werden können. Dadurch lassen sich individuelle Nutzer zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Anzeige auf dem richtigen Endgerät in der richtigen Umgebung erreichen. Der Advertiser kann somit den Nutzer in den unterschiedlichen Life Cycle Stadien identifizieren, individuell targeten und ansprechen (Ankauf eines einzelnen, spezifischen Kontaktes).
Außerdem wurden die wichtigsten Begriffe näher erläutert, so dass Licht ins Dunkel rund um RTB, DSP, SSP, Ad Exchanges und DMPs kommen konnte.
Hier auch für euch kurze Erläuterungen zu den Schlagworten:
DSP (Demand Side Platform): Dies beschreibt das System, das für den programmatischen Kauf von Anzeigen auf Advertiser Seite zuständig ist. Sie sucht nach Anzeigenplätzen, berechnet den Preis, bietet und spielt die Ad aus.
Trading Desk: Befinden sich meist auf Agenturseite. Hier wird das Anzeigeninventar mit Hilfe der DSP eingekauft.
SSP (Supply Side Platform): Das Gegenstück zur DSP auf Seite der Publisher. Die Technologie ist für den Verkauf von Anzeigenplätzen verantwortlich und wird von Publishern genutzt. Sie ist mit Ad Exchanges vernetzt und hilft dem Publisher dabei passendes Inventar zu einem guten Preis anzubieten.
Ad Exchange: Dies ist ein Online Marktplatz für alle DSPs und SSPs zum Kauf und Verkauf von Anzeigen Impressions.
DMP (Data Management Platform): In den meisten Fällen haben die DMPs als DSP Zugriff auf die Ad Exchanges und gleichen Nutzerdaten ab. In Echtzeit können hier viele Datenquellen abgeglichen werden und zur Steuerung von Kampagnen genutzt werden.
Nach einer kurzen Pause in der die neuen Infos erst einmal sacken konnten, ging es anschließend weiter mit Informationen über Private Deals, Open Inventory, Werbemittelformate, Beispiel Kampagnen, 1st und 3rd Party Daten, Targeting Strategien und noch vielem mehr. Auch wenn wir uns vorher schon mit dem Thema befasst hatten, haben wir hier nochmal einen guten und sehr tiefen Einblick in die Materie erhalten und wurden gut vorbereitet für die Konferenz am nächsten Tag.
Tag 2 – Konferenz
Am zweiten Tag folgte die Konferenz, auf der viele namhafte Speaker aus Österreich und Deutschland zum Thema referierten. Los ging es mit der Keynote von Dr. Wolfgang Faisst von SAPxm zum Thema „Beyond Programmatic – der Wandel beginnt erst“. Er gab viele Einblicke in die neuen Möglichkeiten, Chancen und auch Herausforderungen, die sich durch programmatisches Marketing ergeben. Auch wenn immer mehr Budget in Programmatic geshiftet wird und dieser „Kanal“ laut Faisst im Jahr 2016 um 50% zunimmt, so gibt es für ihn doch einige Ziele und Wünsche für das Thema. Darunter zum Beispiel verschlankte Prozesse und mehr Transparenz sowie ein einheitliches System und Reporting mit messbaren Ergebnissen.
Gleich darauf kam Michael Plate von DoubleClick zu Wort. Mit seinem Vortrag „How to organize for programmatic data“ sprach er über die nötigen Abläufe, die erfolgen müssen, um Programmtic korrekt anzugehen. Dafür sind Daten extrem wichtig. Sie funktionieren aber nicht in Silos sondern müssen zusammengefügt und für den Media-Einkauf aufbereitet werden. Nur so können die Nutzer während der Micro Moments angesprochen werden.
Siegfried Stepke von e-dialog und Veranstalter der Konferenz zeigte im Anschluss wie man Onsite Personalisierung mit dem Google Tool Optimize 360 durchführen kann. Gründe dafür gibt es schließlich genug. Testing und Optimierung können einen Uplift in Sales bringen und 64% der Nutzer ist eine personalisierte Erfahrung wichtiger als der Preis.
Im Laufe des Tages gab es noch viele weitere Vorträge. E-dialog hat während der Konferenz fleißig mitgebloggt und zu jedem Vortrag einen Beitrag verfasst. Daher verweisen wir euch gerne auf die Beiträge dort.
Gut gefallen haben uns noch die Beiträge von Marcel Martschausky von Webtrekk, der über DMPs und ihre Vorteile sprach, sowie Johannes Falck (criteo) zum Thema Nutzerzentrisches Marketing. Er lieferte einen Ausblick darüber, was im Online Marketing in den nächsten Jahren wichtig sein wird und was Marketer dabei beachten müssen. Zum Schluss lieferte Horst Brunner von Goldbach Austria einen Vortrag über Digital Out Of Home (DOOH), das für Werbende und Medienanbieter durch die Nutzung von Programmatic auf den digitalen Plakatwänden viele Chancen bietet und zeigt, dass Programmatic Marketing weit mehr ist als viele denken.
Im Anschluss gab es die Möglichkeit sich bei Snacks und Getränken mit den anderen Teilnehmern und Vortragenden zu dem spannenden Thema auszutauschen.
Tag 3 – DoubleClick Training
Am dritten Tag fand das DoubleClick Training statt, bei dem Géza Dunzer und Siegfried Stepke von e-dialog zeigten, wie man die DoubleClick Marketing Suite nutzen kann. Dabei wurden viele Fragen beantwortet, darunter zum Beispiel Folgende:
- Was sind Floodlight Tags und wie setze ich sie ein?
- Wie lege ich Kampagnen im Campaign Manager an?
- Wann nutze ich den Bid Manager?
- Was sind dynamische Werbemittel?
- Welche Daten nutze ich zum Targeting meiner Ads?
- Wie erstelle ich ein sinnvolles Reporting?
- Und letztlich: wie sieht die Integration in Google Analytics 360 aus?
Auch dieser Tag lieferte wieder viele Infos, so dass uns nach den drei Tagen jede Menge Ideen in den Kopf gekommen sind, die wir umsetzen wollen.
Vielen Dank an Siegfried Stepke und seinem e-dialog Team für die gelungene Konferenz.
Weitere Infos könnt ihr der Veranstaltungswebsite entnehmen: www.programmaticon.net