Neben der Namensänderung von Google AdWords auf Google Ads und den zahlreichen Änderungen in der neuen Google Ads Oberfläche gibt es zwei Neuheiten bei den Textanzeigen, über die es sich lohnt zu berichten. Vor kurzem hat Google ein neues Anzeigenformat – die Responsive Search Ads (RSA) gelauncht. Fast zeitgleich gab es eine Änderung bei den bereits bestehenden Expanded Text Ads (ETA). Hervorzuheben ist, dass beide neuen Features mehr Platz für eure Werbebotschaften in den Textanzeigen schaffen und es euch dadurch erleichtern, das Interesse der potenziellen Kunden zu wecken. Wie genau dies aussieht und worauf ihr hierbei achten müsst, erfahrt ihr im folgenden Blog Beitrag.
Neues bzw. erweitertes Textanzeigen-Format – „erweiterte-erweiterte“ Textanzeigen
Zuerst steht die Neuerung bei den bestehenden Textanzeigen im Vordergrund. Diese wurden Ende August um einen dritten Anzeigentitel und eine zweite Beschreibung erweitert, welche jetzt jeweils 90 Zeichen umfassen dürfen. Mit diesem neuen Feature ist es zukünftig möglich, noch mehr Platz bei der Anzeigenschaltung in den Suchergebnissen einzunehmen.
Des Weiteren ermöglichen größere und auffälligere Anzeigen eine deutlichere Abgrenzung gegenüber den Wettbewerbern und verschaffen euch dadurch einen Vorteil. Es können schlichtweg mehr relevante Informationen in die Anzeigen aufgenommen werden, um potenziellen Kunden überzeugende Gründe und den Mehrwert der Produkte und Dienstleistungen aufzuzeigen. Die Ausspielung der Anzeigen-Assets erfolgt analog der Reihenfolge, in welcher die Assets erstellt worden sind.
Bisherige Expanded Text Ads (ETA) | Neue Expanded Text Ads (ETA) |
Anzeigentitel 1 mit max. 30 Zeichen | Anzeigentitel 1 mit max. 30 Zeichen |
Anzeigentitel 2 mit max. 30 Zeichen | Anzeigentitel 2 mit max. 30 Zeichen |
Anzeigentitel 3 mit max. 30 Zeichen | |
Textzeile 1 mit max. 80 Zeichen | Textzeile 1 mit max. 90 Zeichen |
Textzeile 2 mit max. 90 Zeichen | |
URL-Pfad mit 2 max. 15 Zeichen | URL-Pfad mit 2 max. 15 Zeichen |
Erstellung der „erweiterten-erweiterten“ Textanzeigen
Die Erstellung der neuen „erweiterten-erweiterten“ Textanzeigen kann entweder im Google Editor oder direkt im Google Ads Interface erfolgen. Zur Erweiterung einer bestehenden Anzeige klickt ihr entweder direkt in die Anzeige oder aber ihr klickt bei dem Tab „Anzeigen und Erweiterungen“ auf das Plus , um eine neue Anzeige zu erstellen. Dort erscheinen zwei optionale Felder, welche nicht zwingend ausgefüllt werden müssen. Es ist auch möglich, weiterhin die normale Anzeige – mit zwei Anzeigentiteln und einer Description – zu verwenden.
- Ein dritter Anzeigentitel mit jeweils max. 30 Zeichen:
Nutzer achten besonders auf Anzeigentitel, deswegen ist es wichtig bereits hier relevante Keywords mitaufzunehmen, um das Interesse zum Weiterlesen zu wecken. Bisher sind die ersten zwei Anzeigentitel verpflichtend und der Dritte kann optional ausgefüllt werden. Der dritte Titel hat ebenfalls eine Länge von 30 Zeichen. Der hinzugewonnene Platz aus der dritten Überschrift macht es möglich, beispielsweise auf spezielle Rabattaktionen oder Versandoptionen aufmerksam zu machen. Mit einem Call-To-Action (CTA) könnt ihr die Kunden direkt zu einem Produkt- oder Dienstleistungs-Kauf animieren. Je nach Bildschirmgröße des Kunden werden die drei Überschriften nebeneinander ausgespielt oder aber rutscht die Dritte in die nächste Zeile.
- Zweite Textzeilen mit jeweils max. 90 Zeichen:
Durch diesen zusätzlich geschaffenen Platz habt ihr die Möglichkeit, noch mehr relevante Informationen in den Beschreibungen zu platzieren. Mit weiteren wichtigen Informationen rund um die Produkte oder Dienstleistungen oder mithilfe eines Call-to-Actions kann das Nutzerinteresse weiter geweckt werden, um die gewünschte Aktion zu erreichen.
Bei der Erstellung der längeren Textanzeige ist zu beachten und zu bedenken, dass diese in ihrer vollen Länge nur bei vorhandenem Platz ausgespielt wird. Ist nicht genug Platz vorhanden, wird die dritte Überschrift und die zweite Description weggelassen. Deswegen muss bei der Erstellung darauf geachtet werden, dass die ersten zwei Überschriften und die erste Textzeile auch alleinstehend Sinn ergeben und nicht aufeinander aufbauen.
Hier ein Beispiel, wie so eine Anzeige aussehen kann:
Darüber hinaus empfehlen wir auch weiterhin die Verwendung von Anzeigenerweiterungen, um so noch mehr relevante Informationen für den Kunden bereitzustellen. Hierzu zählen Informationen rund um das Unternehmen wie Anrufschaltflächen, Standortanzeigen, ergänzender Text und weitere Links zu wichtigen Unterseiten der Website. Damit erleichtert ihr dem Kunden das zu finden, was er sucht, und geht verstärkt auf die Kundenwünsche ein.
Differenzierung Responsive Search Ads vs. Erweiterte-erweiterte Anzeigen
Die erweiterten-erweiterten Anzeigen dürfen nicht mit den Responsive Search Ads (RSA) verwechselt werden. Google Ads passt diese Anzeigen variabel an die Suchanfragen eurer potenziellen Kunden an, um diesen jeweils die richtige Botschaft zu präsentieren.
Responsive Search Ads (RSA)
Die Responsive Search Ads haben ebenfalls drei Überschriften und zwei Beschreibungen. Der Unterschied zu den erweiterten Textanzeigen liegt in der möglichen Erstellung von bis zu 15 Anzeigentitel und bis zu vier Textzeilen. Google Ads wählt aus den erstellten Assets dann jeweils die aus, welche am besten zu der vom Kunden gestellten Suchanfrage passt und kreiert so eine individuelle Anzeige – zugeschnitten auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse.
Die Assets können in beliebiger Reihenfolge erscheinen. Deswegen ist bei der Erstellung darauf zu achten, dass die Assets sowohl einzeln als auch miteinander Sinn ergeben. Es werden automatisch verschiedene Kombinationen getestet, die das Google System mit der Zeit erkennt, wodurch eine Leistungssteigerung der Kampagnen entsteht.
Bisherige Expanded Text Ads (ETA) | Neue Expanded Text Ads (ETA) | Responsive Search Ads |
Anzeigentitel 1 mit max. 30 Zeichen | Anzeigentitel 1 mit max. 30 Zeichen | Anzeigentitel 1 mit max. 30 Zeichen |
Anzeigentitel 2 mit max. 30 Zeichen | Anzeigentitel 2 mit max. 30 Zeichen | Anzeigentitel 2 mit max. 30 Zeichen |
Anzeigentitel 3 mit max. 30 Zeichen | Anzeigentitel 3 mit max. 30 Zeichen | |
Anzeigentitel 4-15 mit max. 30 Zeichen | ||
Textzeile 1 mit max. 80 Zeichen | Textzeile 1 mit max. 90 Zeichen | Textzeile 1 mit max. 90 Zeichen |
Textzeile 2 mit max. 90 Zeichen | Textzeile 2 mit max. 90 Zeichen | |
Textzeile 3-4 mit max. 90 Zeichen | ||
URL-Pfad mit 2 max. 15 Zeichen | URL-Pfad mit 2 max. 15 Zeichen | URL-Pfad mit 2 max. 15 Zeichen |
Erstellung Responsive Search Ads
Für die Erstellung im Editor oder im Google Ads Interface sind mindestens drei Anzeigentitel und zwei Beschreibungen erforderlich. Ihr könnt selbst entscheiden, wie viele weitere Überschriften und Beschreibungen ihr erstellt. Ziel dieser kombinierbaren Anzeigen ist es, die richtige Nachricht an den potentiellen Kunden auszuspielen.
- Anzeigentitel:
Achtet darauf, mindestens eines der relevanten Keywords in den Titel mitaufzunehmen und beachtet, dass die Überschriften in beliebiger Reihenfolge ausgespielt werden können. Je mehr Überschriften bereitgestellt werden, umso mehr verschiedene Variationen kann Google erstellen und testen. Wenn die Überschriften sich aber zu ähnlich sind, ist es für das Google System oft schwierig, verschiedene und gute Kombinationen zusammenzustellen. Also erstellt dementsprechend unterschiedliche Anzeigentitel, mit denen unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten verfügbar sind.
- Beschreibungen:
Auch bei den Beschreibungen solltet ihr darauf achten, dass diese gemeinsam ausgespielt werden können. Als Beispiel könnt ihr hier immer nochmals erwähnen, welche Vorteile euer Produkt oder eure Dienstleistung hat und welche Problemlösung es bietet. Außerdem könnt ihr eure Kunden wiederum mit einem Call-To-Action zu einer bestimmten Aktion auffordern.
Erwähnenswert an dieser Stelle ist, dass es möglich ist, bestimmte Assets an gewünschte Positionen zu fixieren. Hierfür müsst ihr auf das „Stecknadel“ Symbol neben der gewünschten Position klicken.
Zum Vergleich der Performance empfehlen wir in einer Anzeigengruppe eine RSA mit mindestens einer erweiterten Textanzeige laufen zu lassen. Auch hier gilt es im Hinterkopf zu behalten, dass die Anzeige aufgrund von Platzmangel oder sonstigen Gründen nicht in ihrer kompletten Länge erscheint.
Aufschluss darüber, welche Assets am meisten ausgespielt wurden, gibt der Button „Assetdetails aufrufen“, welcher unter jeder RSA Anzeige im Google Ads Interface zu finden ist.
Bei Erstellung der Responsive Search Ads gibt es im Interface einen „Anzeigenstärke Indikator“, welcher euch zeigt, wie stark eure erstellte Anzeige ist und was gegebenenfalls verbessert werden kann. Der Indikator erscheint bei Erstellung einer RSA, ebenfalls wird es eine neue Spalte im Interface dafür geben.
Fazit
Zusammenfassend ist der Unterschied zwischen den neuen erweiterten-erweiterten Textanzeigen und den Responsive Search Ads, dass die RSA mehr Flexibilität in der Ausspielung bieten. Diese können die Reihenfolge der Assets je nach Suchanfrage variierend ausspielen und somit genau auf den Suchbegriff des Users eingehen. Der Aufbau der beiden Anzeigentypen ist mit drei Anzeigentiteln und zwei Beschreibungen der gleiche.
Der Vorteil der erweiterten-erweiterten Textanzeigen ist, dass mehr relevante Informationen für potenzielle Kunden bereitgestellt werden können, und dadurch eine positive Auswirkung auf die Anzeigenperformance erzielt wird.
Die Vorteile der Responsive Search Ads liegen auf der Hand: Es lassen sich in kurzer Zeit flexible Anzeigen erstellen, mit welchen ihr mehr potentielle Kunden erreichen könnt. Die Anzeigen sind individuell und auf den Suchbegriff des Kunden abgestimmt.
Da diese neuen Features keine Kosten verursachen, empfehlen wir diese auf jeden Fall zu testen und wünschen viel Spaß beim Ausprobieren!