Google Analytics 4 (GA4) unterscheidet sich grundlegend von Universal Analytics. Besonders die Berichtsstruktur wurde stark überarbeitet, wodurch viele vordefinierte Berichte reduziert oder anders organisiert wurden. Doch mit den richtigen Anpassungen kannst du GA4 optimal auf deine Bedürfnisse zuschneiden. In diesem Artikel erfährst du, wie du eigene Berichte erstellst, anpasst und effizient nutzt, um schnell auf relevante Daten zuzugreifen.
Inhaltsverzeichnis
Warum sind individuelle Berichte in GA4 sinnvoll?
GA4 bietet eine neue Oberfläche, die übersichtlicher wirkt, aber oft weniger detaillierte Berichte auf den ersten Blick bereitstellt. Viele Nutzer bemerken, dass einige Standardberichte keine Daten enthalten oder wichtige Kennzahlen wie die Absprungrate nicht mehr sofort verfügbar sind.
Statt sich durch verschiedene Menüstrukturen zu klicken, lohnt es sich, eigene Berichte zu erstellen. Dadurch kannst du die Navigation optimieren, Berichte gezielt für bestimmte Kampagnen oder Nutzergruppen anpassen und Filter festlegen, die für dein Unternehmen relevant sind.
GA4-Berichte anpassen: Schritt für Schritt
Bestehende Berichte bearbeiten
GA4 erlaubt es, bestehende Berichte individuell anzupassen. Über das „Anpassen“-Icon im Bericht kannst du Messwerte und Dimensionen bearbeiten, um fehlende Kennzahlen hinzuzufügen oder irrelevante Informationen auszublenden.
Falls du die Absprungrate in deinen Berichten benötigst, kannst du sie über das Hinzufügen von Messwerten wieder sichtbar machen. Ebenso lassen sich Filter setzen, um nur bestimmte Kampagnen, Traffic-Quellen oder Seitengruppen anzuzeigen. Änderungen können direkt gespeichert werden, entweder als neuer Bericht oder als Anpassung eines bestehenden.
Eigene Berichte in GA4 organisieren
Eine besondere Funktion in GA4 ist die Bibliothek, mit der sich Berichte gezielt verwalten und im Menü platzieren lassen. Hier kannst du entscheiden, welche Berichte standardmäßig angezeigt werden und welche du für deine Analysen benötigst.
Falls ein Bericht nicht in der Standardnavigation von GA4 enthalten ist, kannst du ihn über die Bibliothek aktivieren. So lassen sich beispielsweise Berichte zur internen Suche, zu Datei-Downloads oder zu individuellen Conversion-Pfaden direkt in die Hauptnavigation aufnehmen, um einen schnellen Zugriff zu ermöglichen.
GA4 bietet außerdem explorative Analysen, die sich besonders für Trichter-Visualisierungen eignen.
Anwendungsbeispiele:
- E-Commerce-Trichter: Checkout-Prozesse und Warenkorbabbrüche analysieren
- Lead-Funnel: Nutzerverhalten bei mehrstufigen Formularen verfolgen
- User Journey-Analyse: Absprungpunkte in längeren Interaktionen identifizieren
Explorative Analysen können als dauerhafte Berichte gespeichert und ins Menü aufgenommen werden.
GA4, Looker Studio oder BigQuery: Welches Tool passt zu dir?
GA4-Berichte sind direkt in der Analytics-Oberfläche verfügbar und eignen sich für schnelle Analysen. Wer jedoch visuell ansprechende Dashboards mit mehreren Datenquellen benötigt, kann Looker Studio nutzen. BigQuery ist ideal für fortgeschrittene Nutzer, die tiefgehende Datenanalysen durchführen möchten. Für die meisten Anwendungsfälle reichen optimierte GA4-Berichte aus. Erst wenn umfangreichere Berichtsanforderungen bestehen oder Daten aus verschiedenen Quellen kombiniert werden sollen, ist der Einsatz von Looker Studio oder BigQuery sinnvoll.
Tool | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
GA4 Berichte | Schnell abrufbar, direkt in Analytics verfügbar | Begrenzte Individualisierung, nicht alle Daten sofort sichtbar |
Looker Studio | Umfangreiche Dashboards, visuell ansprechend | Daten nicht in Echtzeit, komplexere Einrichtung |
BigQuery | Zugriff auf Rohdaten, hochflexibel | Erfordert SQL-Kenntnisse, hohe technische Hürde |
Empfehlung: Zunächst GA4-Berichte anpassen, erst bei Bedarf auf Looker Studio oder BigQuery ausweichen.
Best Practices für individuelle GA4-Berichte
Viele wichtige Datenpunkte sind in GA4 nicht sofort sichtbar, lassen sich aber mit wenigen Anpassungen abrufen. Dazu gehören beispielsweise Analysen zur internen Suche, Datei-Downloads oder Kampagnenauswertungen. Auch die Performance einzelner Seiten kann gezielt untersucht werden, indem spezifische Filter gesetzt werden. Ein besonderer Vorteil individuell angepasster GA4-Berichte ist, dass sie sich als E-Mail-Report planen lassen. So können automatisierte Berichte regelmäßig an das Team gesendet werden, ohne dass sich jemand aktiv in Google Analytics einloggen muss.
Fazit: Mehr aus GA4 herausholen
Google Analytics 4 bietet eine flexible, aber anfangs ungewohnte Berichtsstruktur. Durch die Anpassung bestehender Berichte, das Hinzufügen relevanter Messwerte und das gezielte Organisieren der Navigation lässt sich GA4 effizienter nutzen.
Unternehmen, die ihre Analyseprozesse optimieren möchten, sollten sich mit den Möglichkeiten der Bibliothek und der explorativen Berichte vertraut machen. So lassen sich individuelle Dashboards erstellen, die exakt auf die eigenen Anforderungen abgestimmt sind. Wer GA4 optimal einrichtet, spart Zeit und erhält wertvolle Insights zur Nutzerinteraktion und Website-Performance.